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    Nachhaltige Burg für das VILLAGE IM DRITTEN

    9. September 2022
    Hummelburg - Stefan Peifer (Nachhaltigkeitsprojekt Wildbiene), Alexandra Tryfoniuk, Nita Ljatifi (beide ARE)

    Eine Burg mit rund 300 Bewohner*innen ist seit Kurzem Teil des Stadtquartiers VILLAGE IM DRITTEN. Darin summt und brummt es, denn statt Rittern und Burgfräulein wohnen in dem Holzkasten fleißige Hummeln. Die neue Hummelburg ist als Bildungsstation Teil des Zwischennutzungskonzeptes und direkt neben dem BIEZEN (Bienenzentrum Wien) angesiedelt. Die ARE unterstützt hier in Kooperation mit Initiator Stefan Pfeifer das „Nachhaltigkeitsprojekt Wildbiene“. „Ziel ist es zu zeigen, wie unerlässlich Hummeln, Bienen & Co für ein stabiles Ökosystem sind, was diese kleinen Brummer alles leisten und dass Mensch und Tier ihren Lebensraum wie hier im VILLAGE teilen können. „, sagt Stefan Pfeifer.

    Die „Hummelburg“ ist jedenfalls alles andere als mittelalterlich: Per live-Cam können die emsigen Tiere auf dem Beobachtungsmonitor beim Bau ihres Nestes sowie der Aufzucht und Pflege ihres Volkes beobachtet werden. Komfortabler als in einer echten Burg ist es hier auch: Ab 35 Grad schaltet sich ein Ventilator ein, der für frische Luft sorgt. Webcam und Monitor werden übrigens vollkommen klimaneutral und autark über Photovoltaikpanele auf den Dächern von Nest und Beobachtungsstation betrieben.

    Aber warum heißt es dann eigentlich Burg? „Weil das Zuhause der Hummeln so sicher sein muss wie eine Burg, denn ihr größter Feind ist die Wachsmotte. Sie wird von den Hummeln nicht als solcher erkannt. Die Motten legen tausende Eier und die Maden zerfressen das Hummelnest“, erklärt Stefan Pfeifer. Der einzige Ein- und Ausgang zum Nest ist deswegen mit einer Klappe geschützt, die nur von den Hummeln geöffnet werden kann – dass müssen die Tiere in den ersten Tagen lernen.

    Doch was macht die größeren Verwandten der Bienen so wichtig und besonders? „Hummeln sind die fleißigeren Bienen – sie fliegen bereits bei niedrigeren Temperaturen im Frühjahr aus, bestäuben mehr Pflanzen, weil sie bis zu 18 Stunden am Tag unterwegs sind und legen weitere Strecken zurück“, so der Hummelexperte. Dadurch gibt es auch keine Nahrungskonkurrenz zu den benachbarten Bienen.

    Übrigens: Hummeln verlieren ihren Stachel nach einem Stich nicht, sind aber äußerst friedlich.

    Hummel beim Anflug

    Fotos: © Stefan Seelig